Zunächst ist zu klären, ob Sie eine Einzelausbildung bevorzugen oder in einer Gruppe lernen möchten. Oft ist die Preisdifferenz gering. Der Unterschied liegt in der Effizienz. Bei einer Individualschulung werden Sie viel mehr Hunde vollständig pflegen. In einer Gruppenschulung steht man in der Regel zu dritt oder zu fünft um einen Hund und bekommt einen Teil, z. B. das linke Hinterbein, zum Schneiden zugeteilt. Ein weiteres Problem bei Gruppenausbildungen sind die bei jedem Menschen unterschiedlich gelegenen Stärken und Schwächen. Auf wen will man als Ausbilder eingehen?
Ein weiterer Punkt spricht noch für die Einzelausbildung: Pflegt ein Salon ein hohes Niveau, so kann er dieses mit drei, vier oder mehr Trainees an seinen Kundenhunden nicht bewerkstelligen. Er würde entweder Kunden verlieren, oder aber sein Niveau ist doch nicht sonderlich hoch. Am besten ist natürlich eine Schulung, bei der man an den Salonhunden lernt (wenngleich nicht in den ersten Tagen).
Suchen Sie die in Frage kommenden Salons auf und bringen Sie Zeit mit. Ein vorzeigefähiger Salon wird Sie auch während der Arbeit empfangen und Sie in seine Arbeit Einblick nehmen lassen.
Merken Sie sich, wie die fertigen Hunde aussehen und vergleichen Sie Ihren Eindruck mit dem anderer Salons. Vergleichen Sie die Bilder auf den Internetseiten mit dem, was Sie vor Ort zu sehen bekommen. Gibt es da Diskrepanzen? Sind viele Hunde von struppig aussehender Felloberfläche und nur eine Minderheit präzise und sauber geschnitten, sollte Ihnen dies zu Denken geben. Auch sollte man darauf schauen, ob die gezeigten Bilder im betreffenden Salon aufgenommen wurden. Achten Sie auf die Arbeitszeit für einen Hund. Ist ein Hund in weniger als zwei Stunden fertig, sollten Sie sich fragen, ob diese Zeit zum Üben ausreicht. Das Üben an Modellhunden ist anfänglich hinnehmbar, in fortgeschrittenen Kursen jedoch nicht. Der Umgang mit unruhigen oder gar schwierigen Charakteren ist mit Modellhunden kaum zu erfahren. Schnelle Salons werden die Frisuren mehrheitlich per Schermaschine erstellen. Für eine Ausbildung sollten Sie sich das gut überlegen, denn tendenziell wird in der Branche immer mehr auf Qualität geachtet und ein neuer Salon ohne Handarbeit verfügt kaum über Vorzüge, die potenzielle Kunden dazu motivieren, zu kommen. Häufig endet so etwas in einem Preiskampf, doch dies ist der schlechteste Versuch, mehr Umsatz zu machen. In vielen Salons werden Hunde nicht gebadet, was natürlich Zeit spart. Davon ist gänzlich anzuraten!
Inhalt und Ablauf einer Ausbildung
Erfragen Sie den Ablauf einer Ausbildung, er sollte Ihnen möglichst detailliert geschildert werden. Welche Arbeitstechniken werden gelernt und praktisch geübt? Wie viele Hunde und welche Rassen (ungefähr) werden zum Üben zur Verfügung stehen? Auch nach der Theorie sollte man fragen: Werden Sie lernen, einem Kunden zu erklären, was ein "Conditioner" ist, wie er wirkt, und bei welchem Fell man einen braucht? Oder: Wo und warum wird getrimmt? Was sind die Ausschlusskriterien? Was passiert, wenn statt dessen geschnitten wird? Wenn eine ausführliche Behandlung solcher Themen nicht Bestandteil einer Ausbildung ist, sind Zweifel begründet. Denn Kompetenz im Kundengespräch ist der sicherste Weg zum Termin. Offenherzige Ausbilder werden auch nichts dagegen haben, dass Sie die Ausbildungsunterlagen mal kurz durchblättern dürfen.
Über die Ausbildung sollte schließlich ein schriftlicher Vertrag geschlossen werden, in dem die Tage, Uhrzeiten und Lernziele usw. beschrieben sind.
Noch ein Tipp zu Schluss
Folgende Gedanken werden Ihnen bei der Suche wahrscheinlich begegnen:
"Zu Anfang eine günstige Ausbildung machen und dann mal schauen, wie es läuft. Läuft der Laden gut an, so sollten Sie sich fortbilden - andernfalls haben Sie nicht so viel Geld verloren". Manch einem mag diese Idee einleuchten, aber die Realität lässt dieses "Ausprobieren" nicht zu!
Warum nicht? Wenn wir z. B. in einen neuen Laden gehen, jemanden neu kennenlernen oder ein neues Restaurant ausprobieren, so bilden wir uns eine Meinung darüber. Die Frage ist nun, wann wir das tun. Meist ist das in den ersten Momenten. Folglich: Wenn jemand mit einer eher schwachen Ausbildung einen Hundesalon eröffnet, so wird sich bereits nach wenigen Tagen oder Wochen eine Meinung über diesen Salon herumsprechen (beim Gassigehen wird oft über so etwas geredet). Ist diese Meinung nicht gut oder gar negativ, bleiben die Kunden aus und von Erfolg kann keine Rede sein. Fazit: Es ist nun nicht mehr möglich einzuschätzen, wie der Salon angelaufen wäre, wenn von Anfang an ein höheres Arbeitsniveau geherrscht hätte.
Wir raten: Informieren Sie sich ausführlich auf mehreren Ebenen!